Erbkrankheiten und Zuchtstrategien

Hypokaliämie     Gangliosidose     PK-Defizienz     Grundbegriffe der Genetik

In-,Inzestzucht, Rückkreuzung   Diskussion IK     Rückzüchtung    Gendiagnostik     Zuchtwertschätzung     Datenbanken


  

Hypokaliämie

Die Hypokaliämie ist die häufigste Ursache einer allgemeinen Muskelschwäche bei der Katze. Betroffene Katzen haben Schwierigkeiten beim Aufstehen und Gehen oder den Kopf in richtiger Lage zu halten. Wie der Name der Krankheit schon sagt, handelt es sich um eine zu niedrige (hypo) Konzentration von Kalium (Kali) im Blut der Katze

Da Kalium ein wichtiger Mineralstoff im Körper ist und bei der Funktion von Muskeln und Nerven eine bedeutende Rolle spielt, kommt es bei Verlust oder bei zu niedriger Konzentration zu Krankheitssymptomen. Das Tier ist nicht in der Lage, seinen Kaliumspiegel im Körper zu kontrollieren. Die Muskelschwäche kann das ganze Tier erfassen oder nur bestimmte Muskeln, vorwiegend im Nackenbereich oder in den Gliedmaßen.

Behandlung:
In leichten Fällen wird der betroffenen Katze Kalium über die Nahrung zugeführt, in der Regel Kaliumgluconat. In schweren Fällen kann Kalium über eine Dauertropfinfusion verabreicht werden.

In manchen Fällen scheinen die Symptome im Alter von 1 – 2 Jahren zu verschwinden ohne dass eine weitere künstliche Kaliumzufuhr notwendig ist. Insgesamt handelt es sich für den Besitzer um eine kostspielige Behandlung.

Zuchtprogramm für Burmesen:
Hypokaliämie ist ein autosomal rezessiver Erbgang. Die Krankheit bricht aus, wenn die Defektgene von Mutter und Vater gleichzeitig vererbt werden. Wird das Defektgen nur von einem Elterntier vererbt, ist die Katze zwar Träger, zeigt aber keinerlei Krankheitssymptome. Jedoch kann ein Trägertier das Defektgen unerkannt weiter geben und in der Burmesenpopulation "streuen".

In England wurden 384 Burmesen auf Hypokaliämie getest, davon waren 81 Katzen Trägertiere des Defektgens, das sind 21% oder mit anderen Worten, jede fünfte Burmakatze in England trug des Defektgen in sich. 12 Tiere oder 3% waren erkrankt. (Stand 2009)

Seit kurzem gibt es einen Gentest für Hypokaliämie, den jeder Burma-Züchter nutzen sollte.

Quellen:
Burmese Hypokalaemia
www.langfordvets.co.uk/lab_per_hypokalaemia.htm

Stephanie van Loosen: Hypokaliämie, www.tierarztpraxisvanloosen.de